Das Unternehmen

Unser Unternehmen ist eine hochtechnisierte, weithin automatisierte Anlage. Hier werden Mauerziegel für jeden erdenklichen Bedarf gefertigt.
Vor 150 Jahren gegründet, sehen wir uns heute als selbstständiges Familienunternehmen dieser Tradition verpflichtet und gleichzeitig den Forderungen der Zukunft gewappnet. Nur durch Zusammenwirken der verschiedenen Generation in der Familie Sourell und der ausgezeichnet motivierten Mitarbeiter hat unsere Firma Bestand und Marktpräsenz mit aktuellen Produkten erreicht; derzeitig bieten wir 16 Mitarbeitern Beschäftigung. Durch die beständige Weiterentwicklung von Produkten und Produktionsverfahren stellen wir auch in Zukunft ein hochqualitatives und umfangreiches Sortiment für unsere Kunden bereit. 

Unternehmensgeschichte

Gründung Mitte des 19. Jahrhunderts und Entwicklung bis zum 2. Weltkrieg

ZeitungsanzeigeDie Wurzeln des Ziegelwerks können bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Um 1850 gründete Fritz Teichmüller eine Handstrichziegelei, die im Jahre 1881 von Carl Clüsener übernommen und mechanisiert worden ist.
Über den 1. Weltkrieg wurde die Ziegelei stillgelegt, und danach von Bruno Döring (Jahrgang 1850) gekauft. Es entstand die „Dampfziegelei und Dachziegelfabrik Bruno Döring“, die sich als erste mit der Herstellung von Falzziegel befasste und Inhaberin des diesbezüglichen Reichspatents war.

Ziegelwerk um 1930Bruno Döring hatte bis in die 30er Jahre die Geschicke der Ziegelei noch selbst in der Hand gehalten. Mit der Firma Döring und Griebsch führten Sohn und Schwiegersohn die Ziegelei weiter. 1938 konnte Paul Döring seinen Schwager abfinden und den Betrieb mit seiner Mauerziegelproduktion wunschgemäß allein betreiben. 
Bis zum 2. Weltkrieg existierten von den mindestens zwanzig Ziegeleien, die in und um Nordhausen am Ende des 19. Jahrhunderts noch tätig waren, nur noch vier. Diese vier stellten sowohl Mauer- als auch Dachziegel in jeweils 2 Ringöfen her:

  • Nordhäuser Ziegelwerke Rudolf Schulze & Co. Am Holungsbügel (1965 als Ziegelwerk aufgegeben und mit einer Porenanhydritproduktion weiter bis 1990 geführt)
  • Ziegelwerk A. Kahlenberg & Co. An der Harzausfahrtstr. (1981 als Ziegelwerk aufgegeben)
  • Dampfziegelei Ludwig, Robert Förstemann, nördlich der Leimbacher Str. (durch Bomben zerstört)
  • Ziegelwerk Paul Döring an der Stolberger Str. (heutiges Ziegelwerk Nordhausen Dipl.-Ing. Sourell GmbH)

2. Weltkrieg und Nachkriegszeit

Ab 1942 lag die Ziegelei kriegsbedingt durch Mangel an Arbeitskräften still. Die Produktion begann im Herbst 1945 unter großen materiellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten neu. Entsprechend des Bedarfes wurden mit maximalem Anteil Dachziegel hergestellt. Mauerziegel standen aus der Enttrümmerung zahlreich zur Verfügung.

Im Frühjahr 1951 hatte die Überschuldung gegenüber der Stadtsparkasse eine absolute Zahlungsunfähigkeit herbeigeführt. Die Firma konnte nur nach einer Übernahme durch Verpachtung verbunden mit dem Verkauf der wesentlichen Maschinen an den Stiefsohn Bernhard Sourell weitergeführt werden. Die Dachziegelherstellung musste 1953 durch staatlichen Druck gegenüber dem „privatkapitalistischen Betrieb“ aufgegeben werden. Gleichzeitig beginnend entwickelte sich aber die Werksanlage zur produktionsstärksten und produktivsten in Nordthüringen sowie durch den Bau einer künstlichen Trocknung zum Ganzjahresbetrieb. 

Enteignung und Tätigkeit in der DDR

Die politische Entwicklung erzwang zum Anfang des Jahres 1959 die Bildung des „Betriebes mit staatlicher Beteiligung“ Paul Döring KG Ziegelwerk Nordhausen. Bernhard Sourell war nun als Komplementär weiter tätig, seit 1953 von Ehefrau Christa in allen Wandlungen durch Politik- und Wirtschaftsentwicklung tatkräftig unterstützt.

Die Ziegelwerk Paul Döring KG gelangte nach dem erzwungenen „Ausscheiden des privaten Gesellschafters“ am 23. April 1972 in Volkseigentum. Im „VEB Ziegelwerk Nordhausen“ setzte Bernhard Sourell als Betriebsleiter seine Leitung fort.

Ab Anfang 1980 wurde der Betrieb dem VEB Ziegelkombinat Erfurt zugeordnet. Die neue Firmenbezeichnung lautete: „VEB (B) Ziegelkombinat Erfurt, Mauerziegelwerk Nordhausen“.

1981 gelangte das Ziegelwerk als Betriebsabteilung 35 in den Betriebsteil Teistungen des VEB Thüringer Ziegelwerke Erfurt im Kombinat Bau- und Grobkeramik, Halle. Bernhard Sourell leitete die Betriebsabteilung 30-Nordhausen mit den Werken 31 Parkallee, 32 Anhydritwerk und 35 Mauerziegelwerk, die beiden Letzteren bis zum 30.04.90. 

Wendezeit, Privatisierung und Neuaufbau

Mit dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten zu einem einheitlichen Deutschland, brach auch für das Ziegelwerk eine neue Zeit an. Es erfolgte die schon nicht mehr für möglich gehaltene Reprivatisierung. Seit Mai 1990 ist der Betrieb in der vierten Generation wieder in privater Hand unter dem Namen „Ziegelwerk Nordhausen Dipl.-Ing. Sourell GmbH“.

Das Ziegelwerk hat als einer der wenigen Industriebetriebe der Stadt die Umstellung zur marktwirtschaftlichen Tätigkeit erfolgreich hinter sich gebracht. Für dieses Ziel mussten große Anstrengungen unternommen werden, die nur durch das Zusammenwirken der verschiedenen Generationen innerhalb der Familie und guten motivierten Mitarbeitern zu schaffen waren. Planungsunsicherheit durch unklare Rechtsverhältnisse, große Umstrukturierungen der Produktion zur Qualitätsverbesserung, Erhöhung der Produktivität und Verbreiterung der Produktvielfalt, und allgemeine Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der Baubranche kennzeichneten diese Zeit. 

Eine planbare zukunftsorientierte Entwicklung des reprivatisierten Betriebes wurde erst 3 ½ Jahre nach seiner Gründung, d. h. ab Herbst 1993, möglich. Im Herbst 1993 hatte das Ziegelwerk nach langen Verhandlungen den Eintrag ins Grundbuch erreicht.

Ziegelwerk heuteEs fiel dann relativ schnell die Entscheidung für den schrittweisen Gesamtaufbau eines neuen Ziegelwerkes nach dem Stand der Technik, da mit den bestehenden zum Teil museumshaft wirkenden Produktionsanlagen, die Zukunft nicht hätte gesichert werden können. Als erstes wurde eine neue Trockenanlage errichtet, die im Jahr 1995 Ihren Betrieb aufnahm. Es folgte die Inbetriebnahme eines gasbefeuerten Tunnelofens im Sommer 1998 sowie einer Schleifanlage für Fertigerzeugnisse im Jahre 2002. Eine neue Aufbereitungsanlage ist seit 2007 in Betrieb.

Auch dem Arbeits- und Umweltschutz wird besondere Beachtung geschenkt. Es erfolgt beispielsweise eine geordnete, mit den Naturschutzbehörden abgestimmte, Wiedereingliederung der ausgebeuteten Grubenteile in die Landschaft (Bergwerksfeld Nordhausen – Brommelsberg). Die Aufforstungen von 3,5 ha Verfüllungsflächen, sowie die Gestaltung und der Erhalt eines Flächennaturdenkmals in der Größe von 3 ha sind der schon erkennbare Beweis im Umfeld. Zur Verfüllung von neu ausgebeuteten Grubenteilen verwendet der Betrieb unbelasteten Erdaushub und Bauschutt. Hierdurch können die Kreismülldeponien sowie das Straßennetz entlastet und Baubetrieben in kurzer Entfernung zur Stadt Endlagerraum zugänglich gemacht werden.